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Du bist deine Gedanken

Der Weg in die Leichtigkeit

Es scheint banal, zu betonen wie wichtig unsere Gedanken für unser Wohlbefinden sind und dennoch lassen wir uns immer wieder von negativen Wellen überrollen und fühlen uns wie Gefangene im Sog unserer Gedanken. Es ist wie ein Ertappt-Spiel mit uns selbst, wenn wir die nächste Welle auf uns zu rollen sehen und uns ihr ausgesetzt fühlen. Warum fühlen wir uns manchmal unseren Gedanken über machtlos als wären wir nicht „Herr unserer Sinne“, wie es ein Sprichwort ausdrückt.
Ein Erklärungsansatz dafür liefert Dr. Ulrich Warnke. Er formulierte in einem Beitrag, dass unser Körper eine Gewissheit haben muss und diese Gewissheit ist ein körpereigenes Wissen. Ursprung dessen sind unsere Gefühle, wie Zuversicht oder Erwartung, die unsere eigentlichen Informationsträger darstellen. Das bedeutet letztendlich auch, dass unsere Gedanken eine Reproduktion unserer Gefühle sind. Gehen wir nun noch einen Schritt weiter könnte man sagen, dass unsere Gefühle verantwortlich für unsere Gedanken sind.

Das nimmt uns jedoch nicht die Last von den Schultern, wenn es darum geht unser Wohlbefinden durch das Denken unserer Gedanken zu bestimmen, denn auch unsere Gefühle lassen sich, zumindest bedingt, steuern. Geben wir uns zum Beispiel dem Gefühl der tiefen Trauer hin, so stellen wir meist fest, dass unsere Gedanken wie von einem grauen Nebel umschlungen sind. Das Gefühl der Trauer behält die Oberhand und bestimmt somit was wir denken und wie wir unsere Umwelt wahrnehmen. Hoffnung, Zuversicht, Glückseligkeit oder Freude weichen Angst, Hoffnungslosigkeit, Wut und Verzweiflung. Lernen wir jedoch unsere Gefühle einzuordnen und ihnen den nötigen Raum zu geben, so können auch unsere Gedanken eine andere Richtung einschlagen. Halten wir diesen Ansatz fest: Urheber unserer Gedanken sind unsere Gefühle. Wollen wir also unsere Gedanken verändern und uns ihnen gegenüber mächtig fühlen, so müssen wir zunächst bei unseren Gefühlen ansetzen.

Das klingt plausibel und macht auch auf den zweiten Blick Sinn, meint jedoch auch, dass wir in guter Verbindung zu unseren Gefühlen stehen müssen.

Eine enge Verbindung zu sich Selbst aufzubauen und die Gedanken als ein Ausdruck der inneren Gefühlswelt zu verstehen, hilft uns, sie zu lenken und ihnen gefasster gegenüberzustehen. Wenn der Körper auf der Suche nach Gewissheit ist, so müssen wir ihm diese in Form von Zuversicht und Vertrauen geben.

Kehren wir mit unseren Gedanken immer wieder zum Ursprung zurück, nämlich, dass wir darauf vertrauen können, dass jedes Gefühl, wie auch jedes Ereignis uns zum Wachstum verhilft, dann geben wir auch negativen Gedanken eine Sinnhaftigkeit. Haben wir dieses Fundament geschaffen, können wir zuversichtlich sein, dass Zustände wie Zweifel, Ängste und Sorgen ein Teil unserer Gedankenwelt sind und auch sie ihre Daseinsberechtigung haben und vor allem gefühlt werden wollen.

Akzeptieren wir diesen Teil von uns und sehen den Sinn hinter all unseren Gedanken, ohne uns zu verurteilen, können wir mit mehr Leichtigkeit durch unser Leben gehen.